Warum Shiatsu, Cranio oder Massagen? Was können sie bewirken?
Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie nach einer Massage, bei der Sie unglaublich gut abschalten konnten eine angenehm tiefe Entspannung spürten.
Manchmal ging es nur einen kurzen Moment, manchmal hielt dieser Entspannungszustand aber auch über mehrere Stunden an.
Vielleicht fühlten Sie sich entspannt, wie schon lange nicht mehr?
Ein Gefühl- so intensiv, dass Sie die ganze Welt umarmen könnten....
Das Glücks - oder Bindungshormon Oxytocin könnte etwas damit zu tun haben.
Natürlich kommt ein Hormon selten allein. Es gibt mehrere Hormone, die als Mediator für Glück eine Rolle spielen können, Oxytocin ist das Bekannteste.
Falls Sie schon einmal davon gehört haben, dann im Zusammenhang mit dem Bindungsverhalten zwischen Eltern und Kind, ganz besonders beim Stillen. Dies ist mit ein Grund, warum Müttern das Stillen empfohlen wird, denn die Mutter schüttet es beim Stillen aus. Allein beim Gedanken an das Baby kann es zum Milcheinschuss kommen.
Ausser beim Stillen begegnet dieses Hormon uns öfter im Leben, als es uns bewusst ist.
Es beeinflusst unser Leben in vielen Situationen und begleitet uns in jedem Alter.
Zum Beispiel besitzt es die Fähigkeit, Schmerz zu reduzieren, wenn es als Neurotransmitter zu verschiedenen Bereichen im Hirn gelangt, die mit Schmerzempfindung assoziiert sind. Dies geschieht vermutlich durch eine erhöhte Produktion von Endorphinen und das Absenken des Kortisol Spiegels.
Auch die Wundheilung wird durch die Oxytocin Ausschüttung positiv beeinflusst.
Wie die meisten Hormone wird es nie isoliert ausgeschüttet, sondern ist Teil eines komplexen und sensiblen Funktionskreises.
Es ist nicht nur Hormon, sondern auch Neurotransmitter und interagiert mit anderen bekannten Hormonen zusammen, wie zum Beispiel dem Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die ebenfalls die Ausschüttung von Oxytocin fördern.
Oxytocin und Vasopressin wandern vom Hypothalamus entlang der langen Nervenfasern zu verschiedenen Zentren im Hirnstamm und Rückenmark, um diverse physiologische Funktionen zu beeinflussen, z.B. die Regulation von Blutdruck und Puls.
Berührung, besonders bei langsamen und behutsamen Berührungen.
Berührung scheint einer der wichtigsten Faktoren zu sein, um das Oxytocin System anzuregen.
Es ist bekannt, dass wir auf Stress mit einer Flucht- Kampfreaktion reagieren.
Das passiert auch bei Wut oder Angst.
Vasopressin kontrahiert die Muskulatur der Blutgefässe, erhöht den Tonus des vegetativen Nervensystems und damit den Blutdruck.
Diese Aktivierung des Sympathikus, auch mithilfe von Adrenalin ist kurzfristig eine gute Lösung.
Ein zu langes oder zu häufiges Verweilen in dieser Stressreaktion macht uns krank.
Der Gegenpol hierzu heisst Entspannung. Natürlich bedeutet das für jeden etwas anderes.
Im allgemeinen haben wir die Fähigkeit, uns zu erholen, zu entspannen uns mit anderen zu verbinden und so zu heilen.
All dies wird von einem physiologischen Muster mithilfe des Oxytocin Systems organisiert. Wenn dieses Muster in den Vordergrund tritt, geschieht das Gegenteil einer Stressreaktion. Der Blutdruck und der Kortisolspiegel sinken, die Verdauung wird angeregt.
Nahrung wird in Energie umgewandelt, die wir später nutzen können.
Wir sind vertrauensvoll, neugierig und interessiert an anderen und fühlen uns freundlich gestimmt.
Um langfristig gesund zu bleiben, braucht es einer Balance beider Systeme.
So lässt sich meiner Meinung nach auch sehr gut das Entstehen von Panikattacken erklären. Ein Zu viel, vor allem zu lange (monatelang keine bewussten Pausen einplanen) an Kortisol und Adrenalin machen es schwer, wieder herunterzufahren.
Wir sind soziale Wesen und brauchen einander. Ohne Berührungen, Nähe und Körperkontakt kommen wir auf längere Zeit nicht in die Entspannung, können unser System nicht in Sicherheit bringen/ halten.
Daraus folgt ein erhöhter Sympathiekotonus, der mit einer erhöhten Hypothalamus, Hypophysen Nebennieren Achse einhergeht.
Diese Aktivierung wird unter anderem als ein Faktor für den chronischen Entzündungszustand im Gewebe gesehen, der mit diversen Erkrankungen, besonders im Alter assoziiert.
Gönnen Sie sich öfter eine Massage oder eine Craniosakral- Therapie Behandlung.
Finden Sie heraus, was Ihnen hilft. Wenn Sie das erste Mal zu einer Nehandlung kommen, erwarten Sie nicht zu viel. Geben Sie Ihrem Körper Zeit.
Wechseln Sie die Therapeutin oder die Therapie Methode, lernen Sie Entspannung, bevor es zum Burnout kommt.